Heidelbeere: So viel gesunde Power steckt in der kleinen Blaubeere

Heidelbeeren beinhalten viele Farbstoffe und gehören damit, zu den gesündesten Obstsorten überhaupt. Gegessen werden können sie in jeglicher Form, ob pur, im Quark oder Smoothie oder im Kuchen und Muffin. Je nach Region, bekommen sie einen anderen Namen, dazu gehören unter anderem, Schwarz -, Bick – oder einfach nur Waldbeeren.

Heidelbeeren verfügen über diverse Vitamine und Mineralstoffe und Anthocyane. Das sind Pflanzenfarbstoffe, die der Beere das spezielle Aussehen verleihen. Was viele nicht wissen, die Heidelbeere ist in der Lage, unterschiedlichen Erkrankungen entgegenzuwirken.

Geschichte der Heidelbeere

Die bei uns kultivierte Heidelbeere, stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat dort unendlich viele Wildformen. Im Allgemeinen hat die tatsächliche Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), wenig mit den jetzt angebauten Beeren zu tun. In Deutschland wurde 1920 damit angefangen, in größeren Versuchsanlagen, Heidelbeeren zu kultivieren. Heute sind die Hauptanbauländer, Chile, Kanada, Neuseeland, sowie die USA und Australien.

Die wilden Heidelbeeren sind in den nördlichen und gemäßigten Zonen Eurasiens zu finden. Die Gebiete in denen sie heute noch wild wachsen, müssen sie in einer Höhe von bis zu 2350 Meter gesucht werden. Die Beere selber, gehört der Familie der Heidekrautgewächse an. Die Saison geht von Mitte Juni bis Ende August. Im Gegensatz zu anderen Obstsorten, ist die Beere relativ lange haltbar und kann gekühlt bis zu 5 Tage frisch bleiben.

In der Regel ist sie in Nadel – oder Laubwäldern zu finden. Die Frucht kann jedoch auch in Moor – und auf Heideflächen wachsen. Die Halbschattenpflanze benötigt einen Nährstoff – und basenarmen Boden. Ihre Wurzeln können bis zu 1 Meter lang werden, nur bei Frost, ohne eine schützende Schneedecke, friert die Pflanze vollständig ab.

Genutzt wurde sie vor langen Jahren von der bekannten Äbtissin Hildegard von Bingen. Sie nutzte die getrockneten Beeren, als Kompressen und setzte sie ebenfalls zur Wundheilung ein. Besonders geschätzt wurde die Beere später von Sebastian Kneipp, der sie gegen Diarrhoe empfahl.

Inhaltstoffe der Heidelbeere

Die Heidelbeere ist nicht nur besonders lecker, sondern auch sehr gesund. Das wurde mittlerweile in unzähligen Studien nachgewiesen. Bestimmend ist dabei der Inhaltsstoff Anthocyane, denn der ist in der Lage, freie Radikale abzufangen und zu neutralisieren.

Die Beeren sind zudem richtige kleine Vitaminbomben und machen sie daher zu einem wirklichen Superfood. Reichlich enthalten sind die Vitamine C und E. Vitamin C kurbelt die Produktion des Kollagens an und Vitamin E ist seit längerer Zeit, als Schönheits – Vitamin in aller Munde. Beide zusammen zählen zu den Antioxidantien, die nicht nur freie Radikale abfangen, sondern auch das gesamte Immunsystem stärken.

Auch zur Gewichtsreduktion sind Heidelbeeren bestens geeignet, denn 100 Gramm beinhalten gerade einmal 36 Kalorien. Die wilde Form ist allerdings noch etwas gesünder, denn sie enthalten um einiges mehr an Inhaltsstoffen, als die gezüchteten Beeren.

Weitere Inhaltsstoffe:

  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Vitamin C   (Ascorbinsäure)
  • Fruchtsäuren

Besonders der hohe Gerbstoffgehalt kann dazu dienen, Blutungen zügig zu stillen, Entzündungen der Haut oder der Schleimhäute abzumildern und zu behandeln. Die Heidelbeere wirkt ganz nebenbei noch antibakteriell und anästhesierend (schmerzlindernd). Im getrockneten Zustand wirken die Früchte, Durchfallerkrankungen entgegen, die frischen Beeren allerdings haben einen leicht abführenden Effekt.

Wichtig:
Die Blätter der Heidelbeeren, haben auf Grund ihres reichen Gerbstoffgehaltes einen medizinischen Wirkungskreis, sind jedoch nicht zur Verwendung zu empfehlen. Sie beinhalten teilweise giftige Inhaltsstoffe, die nicht zum Verzehr zu empfehlen sind.

Nährwerttabelle pro 100 Gramm

Fett: 1 Gramm
Kohlenhydrate: 6 Gramm
Mineralstoffe: Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphat, Eisen, Zink 1 Gramm
Energie: 36 Kalorien
Vitamine: Beta – Carotin, Vitamine E,B1,B2, B6, Folsäure, Vitamin C

Anwendungsgebiete Heidelbeere

Die Wirkungen bei Durchfall oder bei Entzündungen im Rachenraum sind hinlänglich bekannt, sowie auch anerkannt. Die Beere kann jedoch noch einiges mehr. Beachtlich ist, welche Kraft allein in der dunkelblauen Farbe steckt. Diese trägt nämlich zur Wirkung bei und hemmt ganz nebenbei noch Bakterien, Pilze und Viren.

Eine Linderung erfolgt besonders, wenn es um Entzündungen im Mund – und Rachenraum geht. Zudem soll die Beere hervorragende Anti – Aging – Eigenschaften besitzen. Sie soll gegen schnell ermüdende Augen wirken und auch bei Darmentzündungen und Darmerkrankungen hilfreich sein. Ob sie laut weit verbreiteter Meinungen, auch bei geschwollen Beinen und Krampfadern wirksam ist, ist bislang nicht erwiesen.

Es steckt unendlich viel Potenzial in der kleinen Beere, denn es gib zwar keine Studien darüber, sie könnte jedoch auch bei unterschiedlichen Augenerkrankungen, bei Diabetes, Hautkrankheiten und vorbeugend gegen Schlaganfall wirken. Zuweilen wird die Heidelbeere auch gegen Krebserkrankungen, bei Verbrennungen oder Operationsnarben und bei Herzerkrankungen stark gehandelt. Diese Optionen sind zwar noch nicht bewiesen, es ist jedoch möglich.

Die Heidelbeere kann jetzt schon bei Netzhauterkrankungen helfen und beseitigt akute Durchfallerscheinungen. Die Beeren sind besonders bei Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern zu empfehlen, aber nur als getrocknete Früchte. Frisch wirken sie, wie schon erwähnt, eher abführend.

Die kleinen blauen Beeren eignen sich besonders gut, wenn es ums Abnehmen geht. Sie sind ein wahrer Natur – Schlankmacher, die reich an Vitamin C und E sind. Heidelbeeren wirken gezielt gegen überschüssiges Bauchfett, pro Tag kann der Bauchumfang reduziert werden. Das geschieht, indem die Beeren einer Gruppe von Genen befehlen, dass Fett und Zucker verbrannt werden soll.

Bei der Heidelbeere handelt es sich um ein mildes pflanzliches Therapeutikum, welches bei akutem Durchfall hilft und Entzündungen im Mundraum (Zahnfleischentzündungen, Halsschmerzen, Mundschleimhautentzündung) lindert. Die Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und medizinische Produkte, sowie auch der europäische Dachverband der nationalen Gesellschaft für Phytotherapie (ESCOP) empfehlen die Anwendungen mit Heidelbeeren, zum Beispiel bei „unspezifisch akuten Durchfallerkrankungen und Entzündungen im Mund“. Zusätzlich befürwortet der ESCOP die innere Anwendung bei Krampfaderleiden.

Zudem soll die Beere Entzündungen hemmen, den Blutzucker stabilisieren und Gehirn und Gefäße schützen.

Darreichungsformen

Verwendet werden die getrockneten Beeren, als Speisezusatz oder als Teezubereitung. Um den Tee selber herzustellen, sollte der Nutzer 2 Teelöffel zerstoßene Beeren mit circa 150 Milliliter heißem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen und durch einen Seiher geben. Der Tee kann bis zu 6 Tassen pro Tag getrunken werden.

Zudem gibt es im Handel Heidelbeere – Augentropfen. Empfohlen werden sie Personen, die über strapazierte Augen klagen, wie es zum Beispiel bei langandauernder Computerarbeit, dem Aufenthalt in verrauchten Räumen oder bei Kontaktlinsenträgern vorkommt.

Weitere Darreichungsformen sind Kapseln, die ohne Rezept erhältlich sind, Tee und Tinkturen, sowie auch ein Pulver, welches aus den Blättern hergestellt wird.

Dosierung von Heidelbeeren

Kinder mit Durchfallerkrankungen können täglich etwa 10 Gramm Beeren kauen. Zur weiteren inneren Anwendung eignen sich zudem Heidelbeersaft oder Extrakte in Kapselform. Zur äußeren Anwendung werden Lösungen aus den Beeren zum Gurgeln oder, als Mundspülungen hergestellt.

Hierzu etwa 10 Gramm Heidelbeeren mit 100 Milliliter Wasser ansetzen, 10 Minuten kochen und durch einen Seiher geben. Mit der erkalteten Lösung darf je nach Bedarf, bis zu 6 Mal gegurgelt werden. Die mittlere Tagesdosis der Droge beträgt, 20 bis 60 Gramm. Zur lokalen äußeren Anwendung werden 10 prozentige wässrige Auszüge empfohlen.

Hinweis:
Möglicherweise kann die Heidelbeere den Blutzucker senken. Patienten mit Diabetes, sollten im Vorfeld mit ihrem Arzt abklären, ob und welches Arzneimittel sie einnehmen dürfen. Unter Umständen kann es vorkommen, dass sich die Wirkung von blutzuckersenkenden Medikamenten verstärkt.

Wirkung

Die Heidelbeere beinhaltet Gerbstoffe, die Proteine vernetzen und entwässernde, blutstillende und beruhigende Wirkungen aufweisen. Kennzeichnend ist zudem der hohe Ballaststoffgehalt, der sich positiv auf die Verdauung auswirken kann. Es ist außerdem bestätigt, dass die Früchte antibakteriell wirken und so das Anheften von Bakterien an die menschlichen Zellen verhindert wird.

In der Naturheilkunde werden die Blätter zu Tee verarbeitet. Sie senken den Fettspiegel im Blut und dämmen die Wirkung menschlicher Viren ein. Allerdings ist daran zu denken, dass bei längerer Einnahme der Blätter, Vergiftungen hervorgerufen werden können.

Neben – und Wechselwirkungen

Die Beere hat gefäßschützende, entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Eigenschaften. Die Gerbstoffe reagieren mit den Proteinen der obersten Schleimhautschichten, im Verdauungstrakt und im Mund – und Rachenraum. Dieses führt zu einer Verdichtung der Oberfläche und erschwert so möglichen Keimen einzudringen.

Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zurzeit nicht gegeben. Diejenigen, die über einen empfindlichen Magen klagen, können durch die Gerbstoffe leichte Probleme bekommen. Es wird weiterhin empfohlen, dass Patienten die andere Medikamente einnehmen müssen, zwei bis drei Stunden Abstand halten sollten.

Tipp:
Sollten Beipackzettel existieren, müssen die Dosierungen genau eingehalten werden. Ansonsten ist anzuraten, dass vor der Einnahme über Dosierung und Anwendung der Arzt oder Apotheker befragt werden sollte.

Wissenswertes über die Heidelbeere

Die Heidelbeere wächst auf lichten Heideflächen, in Mooren und Laub – und Nadelwäldern. Sie braucht einen nicht zu trockenen, sauren, humusreichen und sandigen Boden. Die Beeren zu sammeln ist mühsam, aber sie ist eine wichtige Erwerbsquelle in wirtschaftlich armen Gegenden.

Ob die Beere im Altertum von großer medizinischer Bedeutung war, kann heute nur spekuliert werden, aber der griechische Arzt Dioskurides soll die Pflanze schon geschätzt haben. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie als Lebensmittel im Vordergrund stand.

Heidelbeeren sind rundum gesund. Sie haben Antioxidantien, die vor Entzündungen, Kreislauferkrankungen und Darmentzündungen schützen sollen. Sie stärken das Immunsystem durch Karotin, Magnesium und Eisen und anderer Inhaltsstoffe und sind zudem auch noch sehr kalorienarm.

Zur weiteren Verarbeitung ist das feste Fruchtfleisch nützlich. Im Vergleich zu anderen Fruchtsorten dürfen sie lange im Kühlschrank lagern. Um sie zu Kondensieren, können sie entweder getrocknet oder auch eingefroren werden.

Der Wald Heidelbeere, als auch der Kulturheidelbeere, werden Heilkräfte zugeschrieben. Rohe Früchte helfen bei Darmträgheit, getrocknete Beeren, eher bei Durchfallerkrankungen. Der hohe Gehalt an Vitamin A ist in der Lage, Nachtblindheit zu verringern und weitere Inhaltsstoffe machen freie Radikale unschädlich. Diese sind die Mitursache für diverse Erkrankungen, wie zum Beispiel Herz – und Kreislaufkrankheiten. In Kräuterbüchern sind weitere Verwendungsmöglichkeiten zu finden, hierbei handelt es sich um Diabetes, Schleimhautentzündungen oder Halsschmerzen.