Vitaminmangel: Symptome erkennen, Mangel feststellen & beheben – Ursachen Tabelle

Vitamine sind nicht nur gesund, sie sind lebenswichtig. Zwar nehmen wir am Tag nur etwa 100 Milligramm davon zu uns, diese winzigen Mengen spielen aber eine Schlüsselrolle bei allen Stoffwechselvorgängen. Der Bedarf ist nicht bei allen Menschen gleich groß: Kinder und Jugendliche, die noch im Wachsen begriffen sind, brauchen mehr Vitamine, desgleichen Schwangere, Sportler und alle, die eine erhöhte körperliche oder geistige Belastung bewältigen müssen – ob beim Marathonlauf, bei Infektionen, während der Überstunden im Büro oder wegen Liebeskummer.

Vitaminmangel: Ursachen & Risikofaktoren

Auf den ersten Blick scheint es erstaunlich, dass ausgerechnet in den „satten“ Industrieländern wieder Vitaminmangel auftritt. Die Erklärung liegt darin, dass der Bedarf an Vitaminen durch unsere hektische, leistungsorientierte Lebensweise ständig steigt, die Versorgung mit Frischkost aber durchaus nicht überall gewährleistet ist. Sie sind gefährdet, wenn Sie:

Tabelle: Ursachen Vitaminmangel

einem hohen Stress-Level ausgesetzt sind
in letzter Zeit mehrere Infekte durchgemacht haben
körperlich schwer arbeiten oder sportlich hart trainieren
eine Abmagerungsdiät durchführen
schwanger sind oder ein Kind stillen
hauptsächlich Fast Food, Essen aus Großküchen, Fertiggerichte oder Dosennahrung zu sich nehmen
aus weltanschaulichen oder anderen Gründen eine bestimmte Ernährungsform (z. B. Vegetarismus) einhalten, die unter Ihren normalen Lebensumständen keine optimale Versorgung garantiert. V.a. gerade dann wenn zum Beispiel täglich in der Kantine gegessen wird.

Krankheitsbild Hypovitaminose

Die „klassischen“ Vitaminmangelkrankheiten wie etwa der Vitamin-C-Mangel (Skorbut), eine Krankheit, bei der das Zahnfleisch so stark schwindet, dass die Zähne ausfallen, oder Rachitis, eine Knochenverkrümmung im Kindesalter durch Vitamin-D-Mangel sind glücklicherweise fast ausgestorben. Seit bekannt ist, wie wichtig es ist, jeden Tag „Frischkost“ zu essen, treten sie nur noch in extremen Hungergebieten auf.

Dafür gibt es heute – gerade in den mit Nahrungsmitteln eher überversorgten Industriestaaten – eine neue Form der Hypovitaminose: die schleichende Unterversorgung. Die Ansprüche an den modernen Menschen, vor allem die nervlichen und geistigen, steigen ständig. Gleichzeitig wird die Versorgung mit bestimmten Vitaminen eher schlechter.

Die häufigsten Symptome einer „schleichenden Unterversorgung“ sind:

chronische Müdigkeit, vages Gefühl von „Unwohlsein“
Unlust, Abgespanntheit, Überforderungsgefühl
Konzentrationsstörungen, verlängerte Reaktionszeit, Gedächtnisschwäche
Kopfschmerzen, Muskelverhärtungen
Hautausschlag, Ekzem, extrem trockene Haut und Haare, brüchige Haare und Fingernägel
Magen-Darm-Störungen
Sehstörungen im Dunkeln

Auswirkungen

Ein Vitaminmangel ist häufig nicht eindeutig direkt festzustellen. Viele schleichen jahrelang müde, lustlos und infektanfällig durchs Leben – dabei hätten sie mit einigen wenigen einfachen Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten diese Jahre mit voller Kraft und Gesundheit genießen können.

Alarmzeichen

Ein Vitaminmangel entwickelt sich nur langsam, deshalb gibt es auch keine spektakulären Alarmzeichen. Sie sollten aber in jedem Fall Ihren Vitaminstatus überprüfen lassen, wenn

  • Sie länger als eine Woche ständig müde sind
  • Ihr Sehvermögen, vor allem in der Dämmerung, stark nachlässt
  • sich Ihre Haut rauh anfühlt und Ihre Schleimhäute sehr berührungsempfindlich, gerötet oder geschwollen sind

Test: Erkennung & Untersuchungen

Ein Vitaminmangel ist nur schwer eindeutig festzustellen, deshalb dauert es oft lange, bis die Betroffenen auf die richtige Lösung für ihr Gesundheitsproblem kommen.

Die einfachste Methode, um festzustellen, ob Sie unter Vitaminmangel leiden ist ein paar Wochen lang eine sehr vitaminhaltige Nahrung zu sich nehmen. Sie können das entweder auf eigene Faust versuchen, einen Ernährungsberater aufsuchen, eine Kur in einer Klinik, einem Kurhotel oder einem Ernährungs- und Wellness -Zentrum machen oder Ihren Arzt bitten, ihnen ein hochdosiertes Vitaminpräparat zu verschreiben. Wenn Sie sich nach diesem Ausflug in die Welt der Vitamine wie neugeboren fühlen, dann wissen Sie, woher Ihre Beschwerden kamen – und die richtige Therapie haben Sie auch schon gefunden. Halten Sie sich aber dabei immer an die Einnahmevorschriften. Bei Vitaminen gilt sicher nicht immer „Viel ist gut“. Vorsicht ist v.a. bei den fettlöslichen Vitaminen wie E,D,K und A geboten – denn besonders diese können überdosiert werden.

Wichtige Adresse

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V., Im Vogelsgesang 40, 60488 Frankfurt/M., Tel. 069/976803-0, internet www.dge.de
Deutsches Institut für Ernährungsforschung – Stiftung des Öffentlichen Rechts
Arthur-Scheunert-Allee 114
14558 Bergholz-Rehbrücke
Tel 033200-880

Vitaminarten

  • Vitamin A
  • Vitamin B1
  • Vitamin B2
  • Vitamin B3
  • Vitamin B12
  • Vitamin C
  • Vitamin D
  • Vitamin E
  • Vitamin K
  • Biotin
  • Folsäure