Typhus abdominalis: Übertragung des Erreger, Symptome, Behandlung & Impfung

Typhus abdominalis führt über eine Darminfektion zu einer schweren septischen Erkrankung. Weltweit treten jährlich Millionen Typhusfälle auf. Eine Ansteckung erfolgt meist in Ländern mit mangelhaften hygienischen Bedingungen. Die guten hygienischen Verhältnisse in Mitteleuropa haben die Erkrankung zum Verschwinden gebracht. Wenn sie einmal auftritt, handelt es sich meist um eingeschleppte Typhus-Fälle von Fernreisenden.

Übertragung & Risikofaktoren

Typhus wird durch das Bakterium Salmonella typhi hervorgerufen. Dies ist eine Salmonellenart, die nur beim Menschen vorkommt und im Stuhl und Urin ausgeschieden wird. Etwa 1-3 % aller Typhus-Kranken werden zu Dauerausscheidern der Erreger und damit zur wichtigsten Ansteckungsquelle für andere. Durch direkten Kontakt oder über infizierte Gegenstände, Nahrungsmittel oder Getränke werden die Erreger übertragen.

Krankheitsbild

Etwa 1-3 Wochen nach einer Ansteckung mit Typhus-Erregern treten allgemeines Krankheitsgefühl mit langsamem stufenweisem Temperaturanstieg auf 39-40°C auf. Patienten klagen außerdem häufig über Bauchschmerzen und Verstopfung. Typisch sind ein verlangsamter Pulsschlag, sowie blassrote, ca. 1 mm große Flecken (sogenannte Roseolen) auf der Bauchhaut. Reisbreiähnliche Durchfälle treten meist erst in der zweiten Krankheitsphase auf.

Auswirkungen

Der durch die Typhus-Infektion stark in Mitleidenschaft gezogene Darm kann zu bluten anfangen, und die Wände können so dünn werden, dass er platzt – nicht selten ein für den Betroffenen tödlich verlaufendes Ereignis. Im Rahmen der septischen Erregeraus- breitung im Organismus können auch andere Organe angegriffen werden und so Entzündungen des Herzmuskels, der Hirnhaut und des Hirns, der Lungen oder des Knochenmarks auftreten.

Erkennung & Untersuchungen

Die Typhus-Bakterien können ab der ersten Krankheitswoche im Blut des Patienten nachgewiesen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch ein Erreger-Nachweis im Stuhl möglich.

Therapie

Die Krankheitsbeschwerden lassen sich durch Bettruhe und fiebersenkende Medikamente lindern. Wichtig ist ein Ersatz der durch die Durchfälle verlorengegangenen Flüssigkeit und der Mineralstoffe. Eine Therapie mit Antibiotika sollte möglichst frühzeitig begonnen werden. Selbst dann liegt aber die Sterblichkeit bei 1-2 %, ohne Therapie sogar bis zu 15 %, insbesondere, wenn die Patienten in ihrer Abwehrkraft infolge Hunger oder anderer chronischer Krankheiten geschwächt sind.

Impfschutz

Touristen, die unter hygienisch unzulänglichen Bedingungen reisen, wird eine Impfung gegen Typhus empfohlen. Je nach verwendetem Impfstoff beträgt die Dauer des Impfschutzes bis zu 3 Jahre.

Häufige Fragen

In welchen Ländern ist die Gefahr sich mit Typhus anzustecken besonders hoch?

Die Verbreitung von Typhus ist stark von den hygienischen Verhältnissen eines Landes abhängig. Insbesondere in warmen Ländern ist die Gefahr einer Ansteckung groß, da sich die Erreger bei hohen Temperaturen besser vermehren können. Besonders gefährdet sind zur Zeit Reisende nach Indien, Ägypten, Algerien, Marokko und Senegal .

Sind Typhus und Paratyphus zwei verschiedene Krankheiten?

Ja. Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten: Typhus und Paratyphus sind Infektionskrankheiten des Darmes, die durch Salmonellen-Bakterien verursacht werden. Der Krankheitsverlauf von Paratyphus ist dem des Typhus zwar ähnlich, insgesamt aber milder.

Wichtige Adressen

Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Telefon: 01888 754-0
Telefax: 01888 754-2328
E-Mail: info@rki.de