Mineralstoffmangel: Ursachen, Symptome, Folgen & Therapie – Mineralstoff Tabelle

Mineralstoffe gehören, wie Ballaststoffe und Vitamine, zu der Gruppe der Vitalstoffe, das sind lebensnotwendige Stoffe. Der Begriff Mineralstoffe fasst Mengen- und Spurenelemente zusammen. Mengenelemente liegen in Konzentrationen von 25 – 1000g im Körper eines Erwachsenen vor. Sie sind essentiell, d. h. lebenswichtig und für eine konkrete körperliche Funktion unentbehrlich. Sie müssen, da sie nicht vom Körper produziert werden, mit der Nahrung oder dem Trinkwasser zugeführt werden. Zu den Mengenelementen zählen Magnesium (Mg), Calcium (Ca), Kalium (K), Natrium (Na), Schwefel (S), Chlor (Cl) und Phosphor (P).

Spurenelemente sind Mineralien, die schon in geringer Konzentration, in Spuren lebenswichtig sind. Ihr Gehalt im Körper eines Erwachsenen liegt zwischen 1 mg und 5 g. Zu den Spurenelementen gehören Chrom (Cr), Eisen (Fe), Fluor (F), Jod (J), Kobalt (Co), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Nickel (Ni), Selen (Se), Silicium (Si), Vanadium (V) und Zink (Zi).

Funktionen der Mineralstoffe

Mineralstoffe haben für den Aufbau des Körpers und die Aufrechterhaltung von Körperfunktionen eine lebenswichtige Bedeutung. Mineralstoffe können als Elektrolyte Info im Körper elektrische Ladungen tragen und transportieren. Diese „Ströme“ steuern und leiten die Funktion sämtlicher Nerven und Muskeln des Körpers. Dabei unterstützen sich die Mineralstoffe gegenseitig in ihrer Wirkung oder stellen durch eine gegeneinander gerichtete Wirkung ein Gleichgewicht her. Daher kann man die Funktionen der einzelnen Mineralstoffe nicht getrennt voneinander, sondern nur in einem komplexen Zusammenhang betrachten. Sie haben hier die Möglichkeit sich seitenweise über alle Mineralstoffe zu informieren. Wenn Sie sich nur über einzelne Mineralstoffe informieren wollen, klicken Sie bitte hierzu den jeweiligen Mineralstoffnamen in der folgenden Liste an.

INFO Elektrolyte
Elektrisch geladene Atome bzw. Elemente; da sie in einem elektrischen Feld wandern, weden sie auch als Ionen bezeichnet. Mineralstoffe befinden sich in Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe, Liquor, Magen-Darm-Saft, Schweiß u.a.) in gelöster Form als Ionen. Sie haben ein oder zwei Elektronen zuviel oder zuwenig. In einer solchen Lösung von Elektrolyten ist die Bilanz von Ionen, die zu viele Elektronen haben (Anionen) und solchen, die zu wenig Elektronen haben (Kationen), ausgeglichen.

Magnesium
liegt mit 25 bis 30 g im Körper eines Erwachsenen vor und ist unentbehrlich für den Knochenaufbau und die Zellaktivität. Außerdem ist es an der Nerven- und Muskelreizbarkeit beteiligt. Magnesium unterstützt die Tätigkeit von ca. 300 Enzymen Info und ist bei der Verbrennung von Kohlenhydraten und Fetten sowie beim Aufbau von Eiweiß und Nukleinsäuren (Träger der Erbanlagen) von Bedeutung. Darüber hinaus hemmt Magnesium die Blutgerinnung und ist an der Abwehr von Krankheiten durch den Körper beteiligt. Bestimmte Magnesiumsalze binden überschüssige Magensäure bei Sodbrennen oder wirken als Abführmittel bei Verstopfung.

Calcium
ist der Mineralstoff, der im Körper mit ca. 1 kg am meisten vorkommt. 99% des Körperbestandes an Calcium ist in harten Geweben (Knochen, Zähne) lokalisiert. Calcium ist, neben seiner Bedeutung für Aufbau und Härtung von Knochen und Zähnen, wichtig für Prozesse, die in den Körperzellen ablaufen. Calcium regelt, welche Stoffe in die Körperzelle gelangen und welche Stoffe die Zelle verlassen.

Außerdem wirkt Calcium auf die Blutgerinnung und die Reizbarkeit der Nerven und Muskeln. Calcium ist außerdem für die Abwehr von Entzündungen von Bedeutung. Viele Stoffwechselvorgänge sind an das Vorhandensein von Calcium gebunden. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Darm ins Blut.

An einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen sind Calcium und Magnesium als Gegenspieler (Antagonisten) beteiligt, was zur Folge hat, dass das Verhältnis von Calcium zu Magnesium ihre Wirkung bestimmt.

Kalium
ist im Körper eines Erwachsenen in einer Menge von ca. 100 g vorhanden. Es ist für den Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers verantwortlich und erledigt eine große Entgiftungsarbeit. Es befindet sich zu 98 % in Körperzellen und regelt dort den Wassergehalt. Für eine gesunde Funktion des Nervensystems und der Muskelarbeit ist es unabkömmlich. Außerdem wirkt es blutdrucksenkend und gemeinsam mit Calcium beeinflusst Kalium die Herzfunktion. Während Calcium das Zusammenziehen des Herzmuskels steuert, reguliert Kalium die Erschlaffung des Herzmuskels. Darüber hinaus ist Kalium an der Eiweißherstellung im Körper und an der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten beteiligt.

Ein gewisser Gegenspieler des Kaliums ist Natrium, das überwiegend außerhalb der Körperzellen auftritt. Natrium liegt im Körper von Erwachsenen in einer Gesamtmenge von ca. 100 g vor und regelt den Wassergehalt und die Wasserverteilung im Körper. Außerdem beeinflusst es die Aufnahme von Zucker und von Eiweißbausteinen (Aminosäuren) in die Zellen und regelt die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven. Eine salzreiche und damit natriumreiche Ernährung hat über eine Erhöhung der Natriummengen im Körper eine Verschiebung des Gleichgewichts von Kalium zu Natrium zur Folge, die sich auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen auswirkt.

Phosphor
hat einen Anteil von 600 bis 700 g im Körper eines Erwachsenen und ist zu über 85 % an Knochen und Zähne gebunden. 10 % des Phosphors liegt im Gewebe vor und spielt dort eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von aus der Verbrennung der Nahrung gewonnener Energie in Muskelarbeit. Als Bestandteil von Lecithin ist Phosphor in jeder Zelle vorhanden. Er ist für die Gehirn- und Nerventätigkeit von großer Bedeutung und an der Blutgerinnung beteiligt.

Schwefel
ist ein Baustein vieler Eiweiße. Als Bestandteil von im Körper produziertem Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert, ist Schwefel von großer Bedeutung für den Zuckerstoffwechsel. Ein Mangel an Insulin verursacht einen Diabetes mellitus. Auch einige Stoffe der Leber enthalten Schwefel. Außerdem ist Schwefel am Aufbau des Bindegewebes beteiligt.

Chlor
enthält der Körper in einer Menge von ca. 80 g. Es unterstützt gemeinsam mit Natrium die Flüssigkeitsverteilung innerhalb und außerhalb der Zellen. Außerdem ist es als Bestandteil der Magensäure an der Nahrungsverwertung beteiligt.

Chrom
ist im Körper eines Erwachsenen zwischen 1,7 und 6 mg vorhanden und regelt über das Insulin die Zucker- und Kohlenhydratverwertung. Eine mangelhafte Insulinproduktion ist für die Erkrankung an Diabetes verantwortlich. Auch für die Höhe der Blutfettwerte ist Chrom mitverantwortlich.

Eisen
ist im Körper des Erwachsenen mit 4 bis 5 g enthalten, größtenteils im roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) und im Muskelfarbstoff (Myoglobin). Seine Funktion im Blut ist der Sauerstofftransport von der Lunge zu den Organen und der Kohlendioxidabtransport von den Organen zur Lunge, wo das Kohlendioxid ausgeatmet wird. Daneben ist es auch an Stoffwechselvorgängen beteiligt. Da Eisenmangelerkrankungen in der Bevölkerung verbreitet sind, sind sie im einem eigenen Abschnitt „Eisenmangel“ in der Rubrik Gesundheit A – Z abgehandelt.

Fluor
ist im Körper mit 2,6 g überwiegend in Zähnen und Knochen nachweisbar. Dort trägt es zu Wachstum und Härtung bei. Fluor hemmt die Bildung von Zahnbelag und das Wachstum der Mundbakterien. Somit beugt Fluor Karies vor. Außerdem ist Fluor am Aufbau von Muskeln, Bändern, Bindegewebe, Haut und Haaren beteiligt und verbessert die Aufnahme von Eisen im Körper.

Jod
ist mit 10 – 30 mg überwiegend in der Schilddrüse am Aufbau der Schilddrüsenhormone beteiligt. Die Schilddrüsenhormone steuern die Geschwindigkeit mit der Energie aus der Nahrung gewonnen wird, indem sie Einfluss auf alle Stoffwechselvorgänge nehmen und den Sauerstoffverbrauch steigern. Bei Kindern und Jugendlichen haben sie Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Körpers und das Wachstum. Ausführliche Informationen zum Thema Schilddrüsenerkrankungen finden Sie hier.

Kobalt
kommt im Körper eines Erwachsenen in einer Menge von 1,1 bis 10 mg vor, wobei der Gehalt in der Niere am höchsten ist. Kobalt ist ein Baustein von Vitamin B 12, dem der Bildung der roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle zukommt. Es verbessert die Eisenaufnahme im Darm und die Jodaufnahme in der Schilddrüse. Beim Eiweißstoffwechsel aktiviert es die Enzymtätigkeit.

Kupfer
enthält der Körper eines Erwachsenen zwischen 80 und 100 mg. Da Kupfer an der Bildung der roten Blutkörperchen, an der Aufnahme von Eisen aus dem Darm und an der Nutzung von im Körper gespeichertem Eisen beteiligt ist, kommt ihm eine entscheidende Rolle bei der Sauerstoffversorgung des Körpers zu. Außerdem ist Kupfer an vielen Stoffwechselvorgängen und an der körpereigenen Abwehr beteiligt und regelt die Ausscheidung von verschiedenen Stoffen

Mangan
ist im Körper eines Erwachsenen zu 10 bis 40 mg vorhanden. Es ist gebunden an Eiweiß ein Bestandteil von Enzymen Info. Dadurch spielt Mangan eine Rolle im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Als Gegenspieler von Vanadium regelt es den Cholesterinspiegel. Mangan ist an der körpereigenen Abwehr und an der Entgiftung des Körpers beteiligt.

Molybdän
befindet sich mit 20 mg im Körper eines Erwachsenen als Bestandteil von Enzymen Info. Außerdem fördert es die Speicherung von Fluorid und trägt damit zum Kariesschutz bei.

Nickel
ist mit 10 mg im Körper eines Erwachsenen nachweisbar und regelt über das Insulin die Zuckerverwertung im Körper mit. Außerdem nimmt es Einfluss auf die Höhe des Blutdrucks. Neben der Aktivierung von Enzymen Info, regelt es auch die Blutgerinnung.

Selen
enthält der Körper eines Erwachsenen 10 – 30 mg. Selen wird eine wichtige Schutzfunktion für den Körper zugeschrieben. Es setzt die Wirkung von giftigen Schwermetallen herab, verhindert an der Zelloberfläche die Zersetzung der Fettsäuren durch Sauerstoff und beseitigt schädliche Stoffe. Die Wirkung von Selen wird durch Vitamin E ergänzt. Man vermutet eine schützende Wirkung von Selen vor Zellentartung, also auch Krebsnentstehung.

INFO Enzyme
In der lebenden Zelle gebildete proteinhaltige Moleküle, die bestimmte chemische Umsetzungen (Stoffwechsel) im Organismus bewirken, ohne selbst dabei verändert zu werden.

Silicium
ist im Körper eines Erwachsenen mit 1 g nachweisbar. Es sorgt für Elastizität und Festigkeit von Geweben und Blutgefäßen. Es fördert die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung und spielt daher eine Rolle beim Aufbau und Wachstum von Knochen und Zähnen, aber auch von Haaren und Nägeln. Außerdem aktiviert es die körpereigene Abwehr.

Vanadium
befindet sich zu 17 bis 43 mg im Körper eines Erwachsenen. Es ist Bestandteil von Enzymen und am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt. Es wird vermutet, dass Vanadium die Cholesterinbildung im Körper senkt.

Zink
befindet sich mit ca. 2 g im Körper des Erwachsenen. Es spielt eine Rolle beim Stoffwechsel von Eiweißen und Kohlenhydraten. So steuert es die Insulinproduktion und ist hat daher von Bedeutung für die Höhe des Blutzuckerspiegels. Außerdem fördert Zink die Wundheilung.

Tagesbedarf an Mineralstoffen

Für den gesunden Organismus spielt nicht nur die Tatsache eine Rolle, dass ihm diese Mineralstoffe zugeführt werden, sondern auch in welchen Mengen und in welchem Verhältnis sie in der Nahrung vorkommen:

Empfohlene Zufuhr pro Tag (gemäß der Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung) Erwachsene (2. Spalte) ->  Kinder bis 10 Jahre (3. Spalte)

Calcium 1000 mg 600 – 900 mg
Chlor 830 mg** 450 – 700 mg**
Chrom 30 – 100 µg* 20 – 100 µg*
Eisen 10 – 15 mg 8 – 10 mg
Fluor 3 mg 0,7 – 1 mg
Jod 150 – 200 µg 100 – 140 µg
Kalium 2  g** 1 – 2 g**
Kobalt 5 – 10 µg 5 – 10 µg
Kupfer 1 – 1,5 mg* 0,5 – 1,5 mg*
Magnesium 300 – 400 mg 80 – 170 mg
Mangan 2 – 5 mg* 1 – 3 mg*
Molybdän 50 – 100 µg * 30 – 80 µg*
Natrium 550  mg** 300 – 500 mg**
Nickel 200 – 500 µg
Phosphor 700 mg 500 bis 800 mg
Schwefel nicht bekannt nicht bekannt
Selen 30 – 70 µg* 10 – 50 µg*
Silicium mind. 20 – 30 µg
Vanadium 17 – 43 µg
Zink 7 – 10 mg 3 – 7 mg

* Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr
**Schätzwerte für minimale Zufuhr

Erhöhter Bedarf dieser Mineralstoffe besteht in Wachstumsphasen, z.B. bei Kindern und Jugendlichen, bei körperlichem und geistigem Stress, in der Schwangerschaft und Stillzeit und bei bei älteren Menschen (schlechtere Verwertung der Mineralstoffe, schlechtere Aufnahme der Nahrung und verringerte Nahrungszufuhr).

Ursachen & Risikofaktoren

Ein quantitativer Mangel an Nahrung herrscht in Industrieländern sicher nicht häufig, aber eine qualitativeUnausgewogenheit ist nicht selten. Der Mangel an lebensnotwendigen Mineralstoffen und die damit einhergehende Unterversorgung des Körpers nimmt in unserer modernen Welt mit ihren unnatürlichen, meist chemisch veränderten Lebensmitteln wie Konserven, Fastfood, Zucker und Salz im Übermaß, künstlich „verfeinerten“ Lebensmitteln, zu lang gekochten und gegrillten Speisen ständig zu.

Außerdem haben die neuzeitlichen Methoden der Bodenbearbeitung (z. B. durchgehender Anbau, Kunstdüngernitrate und Schädlingsbekämpfungsstoffe) zu einer erheblichen Verringerung des Mineralstoffgehaltes der Böden und zu einer unzureichenden Nahrungsversorgung der Nutzpflanzen geführt. Hinzu kommt auch noch die Gefährdung des Organismus durch schädliche Umwelteinflüsse.

Überdies nimmt der moderne Mensch, weniger aktiv und sehr um sein Gewicht besorgt, weniger Nahrung zu sich, als er eigentlich sollte. Obwohl die Energiezufuhr durch „leere“ Kalorien (z.B. Zucker) gesichert ist, muss der Organismus effektiv mit z. B. weniger Mineralstoffen und Vitaminen auskommen. Schlankheitsdiäten haben immer eine verminderte Zufuhr von lebensnotwendigen Substanzen zur Folge. Ein Mangel an Vitaminen wie Vitamin B 12 oder Vitamin D, welche die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe fördern, kann einen Mineralstoffmangel auslösen.

Auch der Missbrauch von Abführmitteln oder Alkohol steigert den Bedarf an Mineralstoffen. Erbrechen und Durchfall, aber auch andere Erkrankungen – wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Anorexie und Bulimie – führen schnell zu einem Mangel an Mineralstoffen. Während des Wachstums, im Alter, in Schwangerschaft und Stillzeit und in der Rekonvaleszenz (Zeit der Erholung nach Krankheiten und Operationen) ist der Bedarf an Mineralstoffen erhöht. Auch Leistungssportler haben einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen. Die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. entwässernder Mittel, Mittel gegen Verstopfung, Pille und andere Hormonpräparate, Mittel zur Krebsbehandlung) kann einen Mineralstoffmangel auslösen.

Die große Bedeutung, die den Mineralstoffen bei allen Vorgängen im Körper zukommt, verdeutlicht, dass ein Mangel an einzelnen oder mehreren Mineralstoffen oft gleich eine Vielzahl von Funktionsstörungen zur Folge hat Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit des Betroffenen werden vermindert, nach längerduaerndem Mineralstoffmangel kann es auch zu schwerwiegenden Erkrankungen kommen.

Symptome & Krankheitsbild

Schon geringe Mengen eines Minerals können enorme Auswirkungen auf den Zustand unseres Organismus haben (positiv wie negativ).

Mineralstoffmangelerscheinungen
Diese Zusammenstellung kann eigentlich nur „cum grano salis“ gelten, wie es übrigens bereits im Zusammenhang mit dem „komplexen Zusammenwirken aller Mineralstoffe“ festgestellt worden ist.

Calcium Muskelkrämpfe , mangelnder Aufbau oder gesteigerter Abbau der Knochensubstanz (Rachitis bei Kindern/ Osteoporose bei Erwachsenen), Skelett-
schmerzen,chronische Veränderungen von Haut, Haaren, Nägeln und Zähnen
Chlor Mangel an Magensäure, Muskelschwäche, Chloridverlust von über 45 g ist lebensbedrohlich
Chrom schlechte Zuckerverwertung (siehe auch Diabetes), verminderter Fettstoffwechsel verbunden mit erhöhtem Cholesterinwert,Arteriosklerose
Eisen* Konzentration  des eisenhaltigen roten Blutfarbstoffs ist vermindert, daher eingeschränkte Sauerstoff-
versorgung des gesamten Körpers, Appetitlosigkeit, allgemeine Müdigkeit und schnelle Ermüdbarkeit
Fluor Erweichung der Knochen (Osteoporose bei Erwachsenen) Anfälligkeit für Karies
Jod Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf), Schilddrüsenunterfunktion, Wachstumsstörungen, Verlangsamung  des Stoffwechsels, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit
Kalium Muskelschwäche und -krämpfe, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Blähungen, Verstopfung, Herzrhythmusstörungen, Vermehrung der Urinmenge, u.U. mit Schwierigkeiten beim Wasserlassen und Appetitlosigkeit (Anorexie), Blutdruckabfall
Kobalt Blutarmut (perniziöse Anämie)
Kupfer verminderte Bildung von roten Blutkörperchen und reduzierte Eisenverwertung, Einschränkung der Körperabwehr, Störung der Knochenbildung und Pigmentierung von Haut und Haaren
Magnesium Muskelkrämpfe, – zittern, – zuckungen, brüchige Nägel, Karies, Schwindel, Schwitzen, Nervosität, Kopfschmerzen, Depressionen, Angst, Herzfunktionsstörungen, Nierenfunktionsstörung, Menstruationsbeschwerden
Mangan Störung der Knochenbildung, Deformation von Knochen und Knorpel, Störung des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels, Verzögerung des Wachstums, Unfruchtbarkeit
Molybdän Karies
Natrium Schwäche, sinkender Blutdruck, Muskelkrämpfe, Bewusstseinsstörungen
Nickel Störung der Eisenaufnahme durch den Körper, daher verminderte Sauerstoffversorgung (siehe auch Eisenmangelanämie)
Phosphor Muskelschwäche in Folge einer herabgesetzten  Erregbarkeit, Knochenerweichung (Rachitis bei Kindern)
Schwefel nicht bekannt, da Schwefel mit Eiweiß zusammen aufgenommen wird. Daher ist ein Mangel an Schwefel nur im Zusammenhang mit einem Mangel an Eiweiß denkbar.
Selen Wachstumsstörungen, Herzerkrankungen
Silicium Schwäche des Bindegewebes und Zahnfleischschwund, Karies, Haarausfall
Vanadium nicht bekannt
Zink** Störung des Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel, Appetitlosigkeit, Beeinträchtigung des Geschmacks- und Geruchssinns, verzögerte Wundheilung und Anfälligkeit für Infektionen, Haarausfall, schuppige Haut

* weitere Informationen zu Eisenmangel finden Sie hier
** weitere Informationen zu Zinkmangel finden Sie hier

Unter der Rubrik „Der Mensch“ können Sie sich ausführlicher informieren über die Funktionsweise von Herz, Muskulatur, Nervensystem und Verdauungssystem informieren.

Auswirkungen & Folgen

Mineralstoffe sind lebensnotwendig. Wie aus der Darstellung der Funktionen der Mineralstoffe und der Vielzahl der möglichen Krankheitsbilder deutlich macht, beeinträchtigt ein Mangel die Funktionsfähigkeit des Organismus in vielen Bereichen. Die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden werden in vielerlei Hinsicht vermindert.

Erkennung & Untersuchungen

Ein Mangel an Elektrolyten kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden. In einigen Fällen wird sie durch eine Untersuchung des 24-Stunden-Harns ergänzt, um zu einem aussagekräftigen (bilanzierten) Ergebnis zu gelangen.

Therapie

Neben der Mineralstoffzufuhr über die „normale“ Ernährung gibt es verschiedene Möglichkeiten der Versorgung. Mineralstoffpräparate, auch in Kombination mit Vitaminen, sind als Brausetabletten, Tabletten und Kapseln zum Einnehmen, Kau- oder Lutschtabletten, Granulat, Injektionslösung oder Trinkampulle erhältlich. Viele Elektrolytlösungen enthalten keine Spurenelemente. Dies sollte im Zusammenhang mit Mineralstoffverlusten immer berücksichtigt werden.

Die Einnahme von mehreren Mineralstoffen in einem Präparat ist einerseits sinnvoll, da die Präparate die Mineralstoffe in einem auf ihr Gleichgewicht im Körper abgestimmtes Verhältnis zueinander enthalten. Die einseitige Zufuhr einzelner Mineralstoffe ist im Hinblick auf die Auswirkungen auf das Verhältnis der Mineralstoffe zueinander und auf ihr Wechselspiel im Körper nur bei einem entsprechenden Befund sinnvoll. Da sich einige Mineralstoffe bei der Aufnahme durch den Körper gegenseitig behindern, kann es bei einem bekannten Mangel an einem Mineralstoff daher durchaus angezeigt sein, nur diesen zu ergänzen.

Nach großer körperlicher Anstrengung (Sport, Schwerarbeit), die mit starkem Schwitzen verbunden war, kann man die Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste durch spezielle Elektrolytpräparate oder Mineralwässer, die einen hohen Magnesiumwert aufweisen und natriumarm sind, ausgleichen. Natriumarm sollten die Mineralwässer deshalb sein, da Natrium bei vielen Menschen als Kochsalz in zu großer Menge im Körper enthalten ist und dadurch die Flüssigkeit bindet. Bei Elektrolytverlust infolge Durchfall und Erbrechen helfen Zucker-Elektrolytpräparate zum Auflösen (enthalten z. B. Natrium, Kalium, Chlorid und Glukose).

Vorsorge

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sichert im Regelfall alle nötigen Mineralstoffe in ausreichender Menge.

Calcium Milchprodukte, besonders Bergkäse, Parmesan, Emmentaler und Gouda, Basilikum, Zuckererbsen, Sojabohnen
Chlor Rauchfleisch, Kassler, Matjeshering, Salami, Leberkäse, Ketchup, Wurstwaren, Corn-flakes
Chrom holländische Käsesorten, Weizen, Roggen, Mais, Kartoffeln, Schwarzer Tee
Eisen Schweineleber, Gänseleberpastete, Kürbiskerne, Sesamsamen, Fischfilet, Thymian, Sojabohnen, dicke Bohnen, Leinsamen, Hirse
Fluor Fisch, besonders Bachsaibling und Lachs, Rindfleisch, Buchweizen, Walnüsse
Jod Bergkäse, Edelpilzkäse, Krabben, Jakobsmuscheln, Makrelen
Kalium frische Sojabohnen, getrocknete Bananen, dicke Bohnen, Pommes frites, Zwiebeln, Knoblauch, Gartenkräuter, Weizenkleie, Pistazienkerne, Nüsse
Kobalt Rinderleber, Truthahn, Flunder, Lachs, Hafer, Gerste, Roggen, Weizen, Weißkohl, Rotkohl, Kopfsalat, Broccoli, Erdnüsse, Birnen
Kupfer Gänseleberpastete, Jakobsmuscheln, Langusten, Mohn- und Sesamsamen, Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne, Weizenkleie
Magnesium Getreidesamen, wie Sesam, Leinsamen, Reis, Hafer, Mohn und Hirse, Sojabohnen, Steinpilze, grüne Bohnen, Nüsse, Milchprodukte
Mangan Schwarzer Tee, Weizenkeime, Roggen, Hafer, Haselnüsse, Pekannüsse, Dill, Petersilie, Sojabohnen
Molybdän Hafer, Weizenkeime, Reis, Mais, Erbsen, Schnittbohnen
Natrium Kochsalz, Rauchfleisch, Kassler, Kaviar, Matjeshering, Thunfisch in Öl, Ketchup, Wurstwaren, Chips, Erdnussflips, Kräcker, Backpulver, Mineralwasser
Nickel holländische Käsesorten, Hafer, Weizen, Bohnen, Erbsen, Mais, Nüsse, Schwarzer Tee
Phosphor Bergkäse, Emmentaler,  Schmelzkäse, Fleisch, Kürbiskerne, Nüsse
Schwefel in tierischen und pflanzlichen Eiweißen
Selen Kokosnuss, Bückling, Hummer, Scholle, Thunfisch, Steinpilze, Kohlrabi,  Weizen
Silicium Hafer, Gerste, Roggen, Weizen, Petersilie, Schnittbohnen, Bananen
Vanadium Sonnenblumenöl, Olivenöl, Erdnussöl
Zink Austern (mit Abstand der höchste Zinkgehalt!), Shrimps, Garnelen, Meeresfische, Kalb- und Rindfleisch, vor allem Innereien wie Leber, Corned Beef, Käse), Molke, Voll- und Magermilchpulver, Hühnereier

Regelrechte Mineralstoffbomben sind Algen (die darüber hinaus auch noch viele Vitamine und Eiweiß liefern). Algen liefern z.B. siebenmal mehr Kalzium als Milch. Bei uns finden Algen bisher nur wenig Bedeutung (im Gegensatz zu Japan). Sie sind in getrockneter Form in Naturkostläden erhältlich und werden als Beilage, Würzmittel und Zugabe zu Gemüsegerichten, Salaten und Suppen verwendet.
Mineralstoffe sind wasserlöslich. Deshalb können die Mineralverluste bei bestimmten Lebensmittelzubereitungen (Waschen, Wässern, Kochen) erheblich sein. Lebensmittel sollten daher immer nur für kurze Zeit in Wasser liegen und zum Säubern möglichst nur kurz abgebraust werden. Kochwasser sollte immer weiter verwendet werden (z.B. zum Binden von Soßen).

Auch 2 Teelöffel Apfelessig (enthält 13 essentielle Mineralstoffe) auf ein Glas Wasser regelmäßig zu trinken, hält fit. Bei vielen Befindlichkeitsstörungen kann Honig die Wirkung des Essigs vorteilhaft ergänzen oder verstärken. Honig birgt eine Menge Vitalstoffe in sich (z. B. Vitamine, Mineralstoffe). Dies ist eine der natürlichsten Möglichkeiten, einen Mineralstoffmangel zu bekämpfen und die Gesundheit zu stabilisieren.

Häufige Fragen

Wie kann ich meinen Calciumbedarf decken, wenn ich Milch- und Milchprodukte nicht vertrage?

Verschiedene Gemüse (z.B. Brokkoli, Grünkohl, Petersilie) und Obst, einige Fische (hier v.a. solche, bei denen normalerweise die Gräten mit verzehrt werden), Vollkornbrot (Hefe), Sesamsamen, Nüsse und Mandeln, Eigelb, Hülsenfrüchte (z.B. Sojabohnen), bestimmte Mineralwässer sowie verschiedene calciumangereicherte Fruchtsäfte weisen einen hohen Gehalt an Kalzium auf.

Ist Zucker ein Kalkräuber?

Nein. Zucker hat keinen Einfluss auf die Verkalkung von Knochen und Zähnen. In den Darstellungen bestimmter alternativer Kostformen wird fälschlicherweise behauptet, dass der weiße, raffinierte Zucker die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm hemmt und dadurch weniger Kalk in die Knochen und Zähne eingelagert wird.

Kann eine erhöhte Calciumaufnahme zu einer Linderung von allergischen Symptomen beitragen?

Anhand verschiedener durchgeführter Studien konnte gezeigt werden, dass bei oraler Aufnahme (über den Mund) von 500 mg Calcium allergische Reaktionen wie z.B. Quaddelbildungen deutlich reduziert werden. Der exakte Mechanismus ist unklar. Vermutet wird, dass die therapeutische Wirkung von Kalzium auf seiner stabilisierenden Funktion auf die Zellmembran beruht, wodurch diejenige Substanz, die für die Symptome einer Allergie verantwortlich gemacht wird (Histamin), nicht freigesetzt wird. Ebenfalls wird diskutiert, ob Calcium die Regulations- und Reizübertragungsmechanismen bei einer Allergie beeinflussen kann.

Kann Magnesium in Stresssituationen helfen?

Untersuchungen ergaben, dass eine dauerhafte Wirkung der „Stresshormone“ an Magnesiumverluste gebunden ist. Andererseits liegen Befunde darüber vor, dass Magnesiumzufuhr (Dosierung: 1-3fache Menge der Zufuhrempfehlung) zur Milderung der Stresssymptomatik führen.

Wichtige Adressen

Institut für Ernährungswissenschaft
Justus-Liebig-Universität
Goethestraße 55
35390 Gießen

Verband für unabhängige Gesundheitsberatung
Keplerstraße 1
35390 Gießen

Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Bergholz/Rehbrücke

Robert-Koch-Institut
General-Pape-Straße 62-66
12101 Berlin