Ekzem im Gesicht, Kopfhaut oder Hand – Ursachen, Symptome & Therapie: Hausmittel vs. Salbe & Creme

Auf der Haut ist plötzlich ein rötlicher Fleck entstanden, der juckt – was könnte das sein? In den häufigsten Fällen handelt es sich um ein Ekzem oder eine Pilzinfektion. Ein Ekzem ist eine entzündliche, nicht-infektiöse Reaktion der Haut auf Reizstoffe, es ist nicht ansteckend.

Pilzinfektionen treten vor allem in den Industrienationen gehäuft auf: Viele Medikamente (Breitband-Antibiotika, Krebsmittel und Entzündungshemmer) und der Verzehr von Zucker und Kohlenhydraten schwächen die Körperabwehr gegen Pilzerkrankungen. Pilzinfektionen können am ganzen Körper auftreten und sind ansteckend.

Ursachen & Risikofaktoren

Ohrringe, Armreifen oder Jeansknöpfe sind die häufigsten Verursacher unangenehm juckender, nässender Ekzeme. Ungefähr jede dritte Frau mit durchstochenen Ohrläppchen hat eine Nickelallergie! Nicht nur Schmuck, auch Duftstoffe in Deodorants, Haarfärbemittel, Emulgatoren, Konservierungs- und Farbstoffe in Kosmetika und Lebensmitteln, aber auch Salben mit bestimmten Heilpflanzen können die Auslöser sein. Meist führt ein jahre- bis jahrzehntelanger Kontakt zu einer Sensibilisierung. Der Ausschlag ist unabhängig von der Dosis der einwirkenden Substanz, er kann auch an anderen Stellen auftreten, als dort, wo die Substanz einwirkt.

Einige Substanzen können allerdings auch bei Nichtallergikern Ekzeme verursachen: Das sind reizende oder giftige Putz- und Waschmittel, Lacke, Desinfektions- oder Verdünnungsmittel. Diese Stoffe schaden vor allem dann, wenn der schützende Fett-Säuremantel der Haut geschädigt ist. Diese Ekzeme bleiben im Gegensatz zum allergischen Kontaktekzem immer auf den Einwirkungsort der schädigenden Substanz beschränkt. Besonders betroffen sind Drucker, Friseure, Maurer, Lackierer, Raumpfleger oder Krankenpfleger/-schwestern. Auch Neurodermitis verursacht Ekzeme – hierbei wird die Erkrankung, die auf einer Erbanlage beruht, jedoch nicht durch äußere Einwirkung von Substanzen allein verursacht.. Die Substanzen können die Symptome jedoch auslösen oder verstärken.

Krankheitsbild & Symptome

Typische Hautveränderungen bei akutem Ekzem sind Entzündungszeichen wie nässende Rötung mit starkem Juckreiz. Die chronische Ekzemhaut ist trocken und rissig, juckt meist ebenfalls stark. Für einen Pilzbefall sprechen mehr oder weniger feine Schuppen, die oft münzenartig um ein schuppenfreies Zentrum angeordnet sind.

Auswirkungen & Folgen

Oft richtet eine Substanz über Jahre hinweg keinen Schaden auf der Haut an, bis sie dann irgendwann ein allergisches Kontaktekzem auslöst. Die Allergie wird man kaum wieder los, also muss das, was die Allergie auslöst, gemieden werden! Wichtig: Wird der Auslöser nicht gemieden, und man trägt zum Beispiel Modeschmuck trotz Unverträglichkeit weiter, kann das akute in ein chronisches Ekzem (verdickte Haut, gröbere Faltenstruktur) übergehen, und das ist nur schwer heilbar. Außerdem kann es sich ausbreiten. In manchen Fällen muss sogar der Beruf gewechselt werden.

Daneben gibt es nichtallergische Ekzeme. In diesem Fall merkt sich das Immunsystem diese Substanzen nicht – wer also nach einiger Zeit zum Beispiel das Desinfektionsmittel wieder verwendet, bekommt nicht automatisch wieder ein Ekzem. Ekzeme entstehen nicht durch Erreger, haben mit einer Infektion also nichts zu tun – auf der geschädigten Haut haben aber Bakterien und Pilze leichtes Spiel.

Erkennung & Untersuchungen

Ekzeme und Pilzerkrankungen der Haut können leicht verwechselt werden, deshalb ist vor der Behandlung eine genaue Untersuchung wichtig.

Die Hautveränderungen können sehr unterschiedlich aussehen, je nach Stadium und betroffener Region. Beim Kontaktekzem entsteht zuerst eine Rötung, dann schwillt die Stelle an, nässt und juckt. Bessern sich die Symptome über das Wochenende, liegt das Problem wahrscheinlich am Arbeitsplatz. Der Hautarzt führt dann einen Allergietest durch und stellt einen Allergiepass aus.

Therapie

Ein allergisches Kontaktekzem heilt nur ab, wenn der Kontakt mit dem allergieauslösenden Gegenstand unterbleibt. Dann schuppt sich die Haut und heilt langsam ab. Deshalb ist die Therapie eigentlich simpel, aber nicht einfach: Der Auslöser muß gemieden werden!

Hausmittel

Akute Beschwerden können gelindert werden: Gegen Juckreiz Eiswürfel in eine Plastiktüte geben und auf die betroffene Region legen, damit keine Erfrierungen entstehen ein dünnes Tuch dazwischen legen.

Gegen nässende Ekzeme: Ein Stück Stoff in Milch tunken und für ein paar Minuten auf die betroffene Stelle legen. Das kann ein paarmal wiederholt werden. Danach die Haut abwaschen, sonst riecht die getrocknete Milch unangenehm.

Salbe & Creme

In der akuten Phase helfen außerdem nebenwirkungsfreie Kompressen mit schwarzem oder grünem Tee: Den Tee mindestens 15 Minuten ziehen lassen, damit die Gerbstoffe herausgelöst werden. Sind die Symptome etwas zurückgegangen, kann eine fettarme Creme aufgetragen werden. Trocknet das Ekzem aus oder bilden sich Schuppen, kann man zu einer fettreicheren Salbe greifen.

Kontaktekzeme: Bei Ekzemen an der Hand nur mit milden Seifen waschen, gut abtrocknen und bei strapazierenden Tätigkeiten Schutzhandschuhe tragen. Das sehr schnell wirksame Kortison vor allem bei akuten Ekzemen sinnvoll, doch dann für höchstens vier Wochen, sonst ist die Gefahr von Nebenwirkungen zu groß.

Vorsorge

Wer schon als Baby Milchschorf hatte, sollte möglichst keinen Beruf ergreifen, in denen Kontakt mit allergieauslösenden Substanzen häufig ist. Babys, die über Monate gestillt werden, haben auch gegen die Entstehung von Allergien einen besseren Schutz. Wenn in der Familie schon Allergien aufgetreten sind, keinen Modeschmuck auf der Haut tragen, Kontakt mit Metall möglichst meiden, auf Hülsenfrüchte, Kakao- und Haferprodukte (enthalten viel Nickel) weitgehend verzichten, möglichst in emaillierten oder Glastöpfen kochen.

Nichtallergisches Ekzem: Konsequent Schutzhandschuhe tragen, die Haut mit milden, rückfettenden Präparaten pflegen, eventuell den Arbeitsplatz wechseln.

Häufige Fragen

Mit Hauterkrankungen in die Sonne oder nicht?
Manche Hauterkrankungen bessern sich durch die wärmenden Sonnenstrahlen, anderen schaden sie eher. Wer leicht eine Pilzinfektion bekommt, muss besonders im Sommer darauf achten, dass Hautfalten oder Füße immer schön trocken sind. Bei Ekzemen gibt es eigentlich keine Probleme durch die Sonne: Wer nicht gerade unter einer Sonnenallergie leidet, kann unbesorgt den Sommer genießen.